Folge 6 / Prof. Dr. Achim Kampker

Das Ziel der Forschungsfabrik Batteriezelle in Münster (Fraunhofer FFB) ist klar definiert.  „Wir ermöglichen eine nachhaltige und wirtschaftliche Batteriezellproduktion in Europa“, beschreibt Prof. Dr. Achim Kampker die Perspektive des bedeutenden Projekts. Im Gespräch mit dem Wissenschaftler wird dabei schnell deutlich, dass dieses ehrgeizige Ziel den Beitrag verschiedener Akteure erfordert. Eine Zusammenarbeit mit der Industrie und Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen – auch grenzüberschreitend – sind dabei notwendig. Der enge Austausch mit dem Batterieforschungszentrum MEET der WWU Münster ist dabei ein wichtiger Bestandteil.

Prof. Kampker lädt die Unternehmen der Region zur Kontaktaufnahme mit der Fraunhofer FFB ein – das kann seiner Meinung nach für beide Seiten nur gewinnbringend sein. Das gilt auch für Start-ups, wie Ausgründungen aus Münsters Hochschulen. Mut und Hartnäckigkeit der Gründerinnen und Gründer sind dabei durchaus notwendig. Das weis Prof. Kampker aus eigener Erfahrung. Der Wissenschaftler hat nicht nur die Street Scooter GmbH mitgegründet, sondern auch zahlreiche weitere Start-ups.

Mit Blick auf Nachhaltigkeit ist die Reduktion des Energieverbrauchs bei der Fertigung ein Schlüsselelement. Und so soll durch den optimierten Prozess bis zu 40 % Energie eingespart werden. Die Fraunhofer FFB analysiert dabei die gesamte Wertschöpfungskette: von der Auswahl der benötigten Rohstoffe bis hin zum Recycling. Nur so kann die ökologische Transformation gelingen.

Insgesamt wünscht sich Prof. Kampker für die Transformation eine Aufbruchstimmung und einen positiven Blick auf Veränderungen. Nur so könne sich Deutschland bzw. Europa im internationalen Wettbewerb behaupten und Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit werden.

Über Fraunhofer FFB (Forschungsfertigung Batteriezelle):

Die Fraunhofer FFB entwickelt Innovationen für eine effiziente und nachhaltige Batteriezellproduktion. Die Forschungseinrichtung wird zu diesem Zweck in zwei neu entstehenden Gebäuden im Hansa-BusinessPark (Münster) etabliert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau in den kommenden Jahren mit bis zu 500 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt weitere 180 Millionen Euro für Grundstück, Gebäudeerrichtung und Weiterentwicklung der Infrastruktur zur Verfügung. Rund 150 Arbeitsplätze werden in der Fraunhofer FFB entstehen. In der Endstufe liegt eine Fertigungslinie für die großskalige Batteriezellproduktion vor. Die wandelbare Fertigung ermöglicht den Industrieunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion, alle oder ausgewählte Prozessschritte zu erproben und optimieren. Die Maschinenkapazität für die Elektrodenfertigung wird etwa 6,8 Gigawattstunden im Jahr betragen.

Weiterführende Informationen

Fotos von dem geplanten Fabrikgebäude; Copyright: ARTVISU Artur Krause/NRW.URBAN
Foto aus der Fertigung; Copyright: Studio Wiegel/Fraunhofer FFB